Auch der "Altmeister", Jörg Slaschek, freut sich über die erneute Auszeichnung...
Gault & Millau 2023:
Seit mehr als zwanzig Jahren wirtet Jörg Slaschek in seinem eleganten «Attisholz», einem Haus aus dem 18. Jahrhundert mit traumhaftem Garten. Wohl aufgrund der heute angespannten Personalsituation wurden die Öffnungszeiten gekürzt, aber im behaglichen Restaurant Le Feu ist keine Ermattung und Routine zu spüren. Im Gegenteil: Dem Altmeister macht es in seinem klassischen Menü mit acht Gängen für 185 Franken (auch vegetarisch zu haben) sogar Spass, mit der Erwartungshaltung der Gäste zu spielen. Statt rahmig wie gewohnt ist der lauwarme Morchelsalat zum Beispiel ziemlich säuerlich – hervorragend schmeckt er allemal. Hummer ist eines von Slascheks Paradegerichten: Ganz aufs Produkt konzentriert, wird er perfekt gegart in drei Aromen und Texturen als Schwanz, Scheren und Gelenke nicht alltäglich, aber sehr überzeugend mit rosa Pfeffer und Gin serviert. Bei der Milken-Lasagne mit Périgord-Trüffel überzeugt die Innerei ebenso wie die dezente Trüffelnote. Die Entenleber präsentiert der Chef hübsch als Barren mit feiner, gerösteter Brioche-Scheibe. Perfekt gerät auch der katalanisch inspirierte Wolfsbarsch mit Aromen von Paprika und Chorizo, fernab aller kulinarischen Trampelpfade bewegen sich Kalbsfilet und -backe mit Noten von Ras el-Hanout. Völkerverbindend wird es beim Käsegang: Der englische Stilton findet Platz in einer kleinen, einheimischen Botzibirne. Und beim Dessert dekomponiert die Patisserie die gute alte Tarte Tatin und setzt sie als kleines Kunstwerk neu zusammen. Hervorragender Weinkeller, sehr kompetenter Service.
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